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 Das LIW-Sammelsurium (Archiv)

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 07, 2022 10:55 pm

Roberta schrieb:
Binnen kurzer Zeit ... und hatte sie sogar noch Zeit, für einen jungen Mann zu schwärmen.

Bei mir lag sowas (du nennest es halt 'schwaermen') immer an erster Stelle. nie

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMo Mai 09, 2022 10:32 am

Rose scheint ihre Prioritäten ähnlich gesetzt zu haben.  Laughing

Inzwischen hab ich ihren Bericht wiedergefunden. Es war ein Brief, den sie 1947 an eine Freundin geschrieben hat. Darin heißt es:
... spätestens Thanksgiving [1903] gehörte mein Herz - ist es lustig oder traurig, dass ich mich nicht an seinen Namen erinnern kann? Er war der Märchenprinz, der einzige, den ich je kennengelernt habe. Er kam aus Chicago und war bei seiner Schwester zu Besuch. Er war ein 'älterer Mann', der ein Studium an der Universität von Chicago abgeschlossen hatte. Er muss um die 24 Jahre alt gewesen sein, und seine Manieren waren so geschliffen, dass sie glänzten. Er fuhr einen Phaeton [kleine offene Kutsche] mit zwei Pferden. ... Er fuhr mich jeden Morgen mit dem Phaeton zur Schule. Jeden Abend wartete er nach der Schule mit dem Phaeton auf mich. Er hatte rote Räder, gummibereift. Ich ließ eilig meine Bücher bei meiner Tante (sie war außer sich und fürchtete das Schlimmste für meine Jungfräulichkeit) und weg waren wir für den Abend, überglücklich. Wir aßen in Restaurants. Für viele Stunden und Meilen fuhren wir im Mondlicht diese staubigen weißen Straßen entlang, zwischen Zypressen, von denen Louisianamoos triefte, vorbei an dunkel schimmernden Sümpfen, wo die Alligatoren in Haufen schliefen, durch Reisfelder und winzige verschlafene Städtchen. ... Meine Jungfräulichkeit war zu keiner Zeit in Gefahr. Ich musste bis 10 Uhr zuhause sein, und fast immer war ich bis Mitternacht wieder bei meiner Tante.

Was von der Nacht übrigblieb, reichte dann gerade noch für die Hausaufgaben und ein Nickerchen, denn morgens klingelte Roses Wecker extra früh, damit sie sich für ihren Märchenprinzen aufhübschen konnte, der sie ja täglich zur Schule fuhr.

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(Ware, Francis M., Public domain, via Wikimedia Commons)


Zuletzt von Roberta am Mo Mai 09, 2022 3:50 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Ein kleines R nachgereicht)

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMo Mai 09, 2022 1:39 pm

Sehr gut beschrieben. Schoen, dass du das nach stundenlangem Suchen gefunden hast! Danke.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyDi Mai 10, 2022 11:43 am

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Heute vor 83 Jahren sagte Rose vor einem Ausschuss in Washington, D. C., aus, um den sog. Ludlow-Zusatz zur Verfassung der USA zu unterstützen. Der demokratische Abgeordnete von Indiana im Repräsentantenhaus, Louis Ludlow, hatte in den 1930er Jahren mehrmals versucht, eine Verfassungsänderung zu erreichen, die es der US-Regierung außer im Verteidigungsfall verbieten sollte, ohne vorherige Volksabstimmung in einen Krieg einzutreten.

Als Vertreterin der amerikanischen Liberalismus-Bewegung lehnte Rose die Einmischung der Regierung in das Leben der Bürger weitestgehend ab. In ihrer Argumentation bezeichnete Rose den beantragten Verfassungszusatz als Veto-Recht des Volkes und als ein zusätzliches Mittel der Gewaltenteilung, um die Entscheidungen der Regierung zu überprüfen.
Wer mag, kann ihre vollständige Stellungnahme und ihre Antworten auf Fragen der Ausschussmitglieder [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] lesen.

Der Ludlow-Zusatz schaffte es übrigens nicht in die US-Verfassung.

Falls Ihr Euch wundert, warum sich Rose in der Anhörung als Mutter von Söhnen bezeichnete:
Nein, sie hatte außer dem einen tot geborenen Sohn keine weiteren leiblichen Kinder.
1933, Rose lebte da im alten Farmhaus ihrer Eltern, hatte sie zwei Waisenjungen im Teenager-Alter bei sich aufgenommen. Die Brüder John Orman (geb. 1919) und Alvie Guille Turner (geb. 1917) lebten nach dem Tod ihrer Eltern zunächst bei einem Onkel im nicht weit von Mansfield gelegenen Dorf Ava. John gefiel es dort nicht, und so lief er fort und schlug sich einige Wochen auf der Straße durch. Eines Tages stand er bei Rose vor der Tür und fragte, ob er für eine Mahlzeit bei ihr arbeiten könne. Irgendetwas an dem Jungen faszinierte Rose. Sie nahm ihn in ihr Haus auf, kleidete ihn ein und sorgte für seine Schulausbildung. Als sie nach einiger Zeit erfuhr, dass John noch einen Bruder in Ava hatte, holte sie auch ihn nach Mansfield.
Auch wenn Rose die beiden nie formal adoptierte, bezeichnete sie John und Al immer als ihre Söhne. 1939, als Rose vor dem Ausschuss aussagte, gingen John und Al allerdings schon ihre eigenen Wege und hatten keinen engen Kontakt mehr zu ihrer Pflegemutter.
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 14, 2022 12:46 am

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Heute Gestern vor 154 Jahren, am 13. Mai 1868, kam es in der Gemeinde Rock Elm, Wisconsin, zu einer Schießerei, bei der August Waldvogel einen Mann namens Milo Goodenough tödlich verwundete. Die verwendete Waffe war eine Schrotflinte, und die ganze Ladung traf den 26jährigen Goodenough aus etwa zehn Schritt (7,6 m) Entfernung in Gesicht und Brust. Trotz sofortiger Hilfe starb Milo Goodenough zwei Tage später. Er hinterließ eine Frau und eine einjährige Tochter.

August Waldvogel wurde verhaftet und wegen Mordes vor Gericht gestellt. Er gab an, dass er befürchtet hatte, Goddenough wolle ihn ausrauben. Am 27. November wurde er wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von 8 Jahren im Staatsgefängnis verurteilt.

Sicherlich hatte sich August Waldvogel sein Leben anders vorgestellt, als er um 1865 aus der Schweiz in die USA auswanderte, wo bereits seine Brüder Karl und Johann lebten. Und zunächst lief auch alles bestens. Er beantragte die amerikanische Staatsbürgerschaft und eine Siedlerstelle in der Nähe von Rock Elm. Eines Tages kam er einer jungen Frau aus der Nachbarschaft zur Hilfe, der die Stiere, die ihren Schlitten zogen, durchgegangen waren. Die junge Nachbarin war Laura Ladocia Ingalls, LIWs Tante Docia aus dem Buch An den Ufern des Silbersees.

August und Docia heirateten am 1. März 1866. Das Paar lebte in einer Blockhütte mit zwei Zimmern, die Farm entwickelte sich gut, und nebenbei arbeitete August als Zahlmeister für eine Holzfäller-Manschaft. Am 7. November 1866 kam Tochter Lena zur Welt. Im Buch vom Silbersee haben Laura und ihre Cousine viel Spass mit Lenas schwarzen Ponys.

Als August auf Milo Goodenough schoss, war Docia wieder schwanger. Ihr Sohn August Eugene, Cousin Gene in LIWs Buch, wurde am 11. August 1868 geboren, während sein Vater in Untersuchungshaft saß.
Das Gerichtsurteil gegen August bedeutete auch das Ende der Ehe mit Docia, die 1874 Hiram Forbes heiratete, Onkel Hi im Silbersee-Buch, den LIW dort verständlicherweise zum Vater von Lena und Gene erklärt.

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August Waldvogel saß derweil als Gefangener Nr. 1361 seine Zeit im Staatsgefängnis in Waupun, Wisconsin ab. (Einige Jahre später sah auch LIWs Onkel Hiram Ingalls diese Gefängnismauern von innen - [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]) Oben seht Ihr August in den Rechenschaftsberichten der Strafanstalt von 1869 und 1871. Er arbeitete dort in der Küche, und es hieß, er würde das beste Brot backen, das man dort je gegessen hätte.

Nach seiner Entlassung kehrte August in die Nähe von Rock Elm zurück und führte ein unauffälliges Leben. Er heiratete nicht wieder und starb 1884 im Alter von 45 Jahren an Magenkrebs.


Augusts Befürchtung, Milo Goodenough könnte ihn berauben wollen, war möglicherweise nicht ganz unberechtigt.
Mitte der 1850er Jahre, als Milo ein Teenager war, befand sich in seinem Elternhaus in der Nähe von Watertown, Wisconsin, das Hauptquartier einer Gangsterbande, die als Neosho Gang die Bewohner in weitem Umkreis mit Raubüberfällen und sogar Mordversuchen in Angst und Schrecken versetzte. Zur Bande gehörten neben anderen auch Milos Vater Stillman, seine Stiefmutter Celia, sein Bruder John und sein Onkel Worthy Goodenough. Alle wurden 1857 verhaftet und zu langen Haftstrafen verurteilt.
Auch wenn es keine Hinweise darauf gab, dass Milo an den kriminellen Machenschaften seiner Familie beteiligt war; das unerwartete nächtliche Erscheinen eines Goodenough vor dem Haus der Waldvogels, wo immerhin Lohngelder für die Holzfäller aufbewahrt wurden, dürfte August durchaus nervös gemacht haben.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMo Mai 16, 2022 2:34 am

Dinge entwickeln sich im Prozent immer schlimmer, wenn man eine Waffe besitzt. Der mit dem Schwert lebt, stirbt an der Waffe. Oder auf heute bezogen: Wer mit der Waffe lebt, kommt mit ihr um.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySo Mai 22, 2022 11:27 am

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Heute vor 73 Jahren - übrigens auch ein Sonntag - erschien in einer Zeitung in Springfield, Missouri, ein Artikel über LIW. Der Text ist nicht sonderlich spannend, es ist die übliche Geschichte ihres Erfolgs als Autorin, die als Farmersfrau in fortgeschrittenem Alter ihre Jugenderinnerungen niederschrieb und damit überraschend eine Reihe von Bestsellern schuf. So weit, so gewöhnlich.

Etwas besonderes ist aus meiner Sicht aber ein Foto, das den Artikel illustriert. Es zeigt LIW vor dem Rocky Ridge Farmhaus. Im Hintergrund steht - kaum erkennbar - Almanzo auf der Veranda.
Sehr wahrscheinlich ist dies das letzte Foto, auf dem Almanzo abgelichtet wurde. Er starb nur fünf Monate später am 23. Oktober 1949.

Der große Baumstumpf rechts unten ist übrigens der Rest der Eiche, die [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] zerstört wurde.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySo Mai 22, 2022 10:01 pm

Man muss selbst dagewesen sein und ein gewisses Alter erreicht haben, um das alles zu wissen!
Wie alt koennen Froesche werden?

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyDi Mai 24, 2022 10:59 am

Old Rein schrieb:
Man muss selbst dagewesen sein und ein gewisses Alter erreicht haben, um das alles zu wissen!

Das mit dem 'gewissen Alter' kann ich ja nun beim besten Willen nicht mehr leugnen. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Aber selbst dagewesen? Nö, noch nichtmal auf dem selben Kontinent.
Immerhin: 50% der Bedingungen erfüllt, ergibt also ein fundiertes Halbwissen.  Laughing

Old Rein schrieb:
Wie alt koennen Froesche werden?

Ich meine, das hängt von der Art ab. Und natürlich davon, ob Störche oder französische Köche in der Nähe sind. Wink
Frösche ist übrigens ein gutes Stichwort. Da hatte ich doch auch noch was für diesen Thread in der Unfertige-Projekte-Schublade...
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyDi Mai 24, 2022 5:26 pm

Bru­:der, der; -s; Brüder
Person männlichen Geschlechts im Verwandtschaftsverhältnis zu einer anderen, die von denselben Eltern abstammt


Heute ist der Tag der Brüder, der 2001 von dem aus Alabama stammenden C. Daniel Rhodes ins Leben gerufen wurde, um die Brüder in unserem Leben zu ehren.

Zur Feier des Tages gibt es dieses Foto von drei Brüdern:

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Na, könnt Ihr erkennen oder erraten, wer sie sind?

Auflösung:

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMi Mai 25, 2022 4:50 am

Um ehrlich zu sein: Ich haette das nicht erraten. Aber bei so alten Fotos bin ich immer schlecht.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyFr Mai 27, 2022 1:33 am

Old Rein schrieb:
Dinge entwickeln sich im Prozent immer schlimmer, wenn man eine Waffe besitzt...

Wie wahr!
Dafür noch ein Beispiel, das dieser Tage vor 141 Jahren in De Smet seinen traurigen Anfang nahm.

LIW berichtet darüber in ihrem Buch An den Ufern des Silbersees:
Pa setzte sich. "Es hat einen Mord gegeben." Ma riß ihre Augen auf und holte tief Luft. "Hier?", fragte sie. "Südlich der Stadt", antwortete Pa und stand auf. "Ein Landbesetzer hat Hunter getötet."
(LIW: An den Ufern des Silbersees, Kapitel 26: Leben in der Stadt)


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Im Buch und auch ähnlich im Pioneer Girl-Manuskript hatte Mr. Hunter (Jack Hunt im Manuskript) eine Weile für die Eisenbahn gearbeitet und kam nun mit seinem Vater zu seiner Siedlerstelle nahe De Smet zurück. Dort fand er einen Mann vor, der Land und Hütte für sich beanspruchte. Beim Zusammentreffen schoss dieser auf Hunter / Hunt und verletzte ihn tödlich.

Den Vorfall gab es wirklich, allerdings nicht ganz so, wie sich LIW erinnerte.

Im Mai 1881, also ein Jahr später als im Buch, erschoss George Brady einen Mann namens John Hunt in De Smet auf offener Straße. Brady hatte zuvor John Hunt verhaften lassen, weil der die Hütte von seiner Siedlerstelle gestohlen haben sollte. Am Tag der Gerichtsverhandlung trafen John Hunt, dessen Vater Patrick und George Brady in De Smet aufeinander.
Brady berichtete später, die Hunts hätten ihn beschimpft und sein Leben bedroht. Er glaubte, der Wachtmeister sei mit den beiden befreundet und würde ihn nicht schützen. Deshalb hätte er eine kleine Waffe gezogen und entschieden, er müsse einen der beiden, nämlich den jüngeren und stärkeren John, verwunden. Sein Schuss traf John Hunt in den Bauch, und der erlag Anfang Juni seiner Verletzung. Es scheint, dass bei dem unglücklichen Zusammentreffen auch Alkohol im Spiel gewesen war.

George Brady wurde festgenommen und blieb, weil er die 300 $ Kaution nicht aufbringen konnte, bis zum Prozess in Haft. Am 21. Juni wurde er wegen Totschlags zu vier Jahren Schwerarbeit im Gefängnis verurteilt. Weil es im Dakota-Territorium noch keine geeigneten Strafanstalten gab, wurden verurteilte Verbrecher in das Gefängnis in Detroit, Michigan, überstellt.

Das war jedoch nicht das Ende der Geschichte.

George Brady beantragte, dass sein Fall neu verhandelt werden sollte, und er hatte Erfolg mit seiner Petition. Die Zeit bis zu seinem neuen Prozess im Juni 1882, also ein Jahr später, verbrachte er im Gefängnis in Brookings, etwa 66 km von De Smet entfernt. Dort hielt er seine Wärter ordentlich auf Trab. Mehrmals wurden Werkzeuge für einen Ausbruch bei ihm gefunden, und einmal gelang ihm auch die Flucht, allerdings wurde er nach wenigen Tagen vom Sheriff wieder eingefangen.

Brady hatte wohl gehofft, im neuen Prozess freigesprochen zu werden. Er selbst war felsenfest überzeugt, dass er in Notwehr gehandelt hatte und unschuldig verurteilt worden war. Die Geschworenen und der Richter sahen das allerdings auch im zweiten Prozess anders. Am 19. Juni 1882 wurde Brady wegen Totschlags ersten Grades zu nunmehr sieben Jahren Schwerarbeit verurteilt. In seiner Urteilsbegründung erklärte der Richter, er habe Brady gegenüber die größte Milde walten lassen, aber es gäbe seiner Erfahrung als Richter nach nicht den Hauch einer Möglichkeit, die angeklagte Tat als gerechtfertigt anzusehen.

Einen Tag später trat George Brady, begleitet von Sheriff und Hilfssheriff, die Reise von Brookings nach Detroit an.
Was danach aus ihm wurde, konnte ich bisher noch nicht herausfinden. So endet der Fall Brady - zumindest vorerst - mit den Worten des damaligen Gerichtsreporters aus Brookings:
Wir hoffen, dass er seine Zeit im Gefängnis überlebt und nach seiner Entlassung entschlossen ist, ein Leben fern von Lastern und Verbrechen zu führen.


Zuletzt von Roberta am Sa Mai 28, 2022 8:15 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Tuppfehler korrigiert)
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 28, 2022 4:57 am

Roberta schrieb:
Weil es im Dakota-Territorium noch keine geeigneten Strafanstalten gab, wurden verurteilte Verbrecher in das Gefängnis in Detroit, Michigan, überstellt.

Ja, in Dakota gab es 1881/82 noch kein wirkliches Gefaengnis.  Jedes Staedtchen hatte sein eigenes kleines Gefaengnis, was meist nur eine oder ein paar Zellen besass.  Dort hielt man gewoehnlich einen Gefangenen fuer bis zu 2 Wochen, wenn es mal lang kam.  Aber ein Gefaengnis fuer auf die Dauer von Jahren - sowas gab es in sehr vielen Stadten des Wilden Westens zu dieser Zeit noch nicht, weil man mit wirklich schlimmen Verbrechern ja immer sofort kurzen Prozess gemacht hatte.  Aber im Dez. 1882 wurde das erste grosse Gefaengnis von Sioux Falls, im Dakota Territory feierlich eroeffnet.  Das liegt im heutigen South Dakota.  1989 wurde Dakota gespalten und zu zwei Staaten erklaert und beide der Union vereinleibt. Und das Gefaengnis wurde somit zu einem Staatengefaengnis.  

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 28, 2022 10:38 am

Old Rein schrieb:
 Aber im Dez. 1882 wurde das erste grosse Gefaengnis von Sioux Falls, im Dakota Territory feierlich eroeffnet.  

Ja, und man begann sofort, die vorher nach Detroit "ausgelagerten" Straftäter zurückzuholen.

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Der Gedanke liegt nahe, dass auch George Brady nach Sioux Falls überführt wurde, nur fehlt mir bis jetzt noch der Beleg dafür. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Vielleicht taucht irgendwann irgendwo ein historischer Bericht auf, in dem die Namen der Insassen des neuen Gefängnisses von Sioux Falls enthalten sind. Dann werden wir sehen, ob Brady unter ihnen war.

Update

Manchmal heißt "irgendwann irgendwo" auch "sofort direkt vor Deiner Nase".
Ich hab ihn - sehr sehr sehr wahrscheinlich - gefunden! Kaum dass ich den Beitrag vorhin abgeschickt hatte. freu

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George Brady war wohl tatsächlich in der ersten Gruppe von Gefangenen, die nach Sioux Falls gebracht wurden. Der Zeitungsartikel nennt die Namen und das (bei guter Führung) voraussichtliche Entlassungsdatum der Delinquenten. Sofern es keinen zweiten George Brady gab, der in Dakota verurteilt wurde, in Detroit einsaß und dessen Haftzeit 1888 endete, dann ist der Mann aus der Liste "unser" Brady.

Der Bericht über die Überführung der Gefangenen ist übrigens recht interessant. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 28, 2022 1:37 pm

Da wurde diese Seite ja schlecht fuer die Zukunft kopiert und ist wohl fuer alle Zeit nun verloren.  Die Liste der Verbrechernamen sind nicht vollstaendig kopiert worden.  Wo hast du die vollstaendige Liste der Namen aus dem Union County Courier gefunden?

Lustig finde ich, dass bei dem Corps von 5 Sheriffs, heute wuerde man Convoy sagen, sich zwei Sheriffs mit Namen Dixon befanden.

Viele Druckfehler in diesem Artikel! Wo es heisst, dass die Gefangenen via Milwaukee Road (Die haben das klein geschrieben!) befoerdert wurden, bedeutet das per Eisenbahn, denn die "Milwaukee Road" war eine Eisenbahnlinie.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 28, 2022 2:46 pm

Die Liste der Gefangenen geht auf derselben Zeitungsseite in der nächsten Spalte oben weiter. Da ist dann auch George Brady zu finden. Zum Glück ist dieser Teil gut lesbar.

Stimmt, ist die Qualität des Scans ziemlich unterirdisch, aber für unsere Zwecke hat es ja gerade noch gereicht.
Für immer verloren ist der Inhalt aber nicht. Die Zeitungen und Mikrofilme in den Archiven werden nach der Digitalisierung ja nicht zerstört.

Das mit den zwei Dixons ist wirklich lustig. Ob die wohl miteinander verwandt waren?
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 28, 2022 8:11 pm

cheers  Gefunden!  Danke!

Die Earp-Familie hatte ja auch viele Sheriffs.  Die Brueder Wyatt, Virgil und Morgan Earp waren alle drei Sheriffs in verschiedenen Counties. Warum also nicht auch die Dixons?

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySa Mai 28, 2022 9:54 pm

Bin inzwischen der Sioux Falls-Spur noch etwas weiter gefolgt und habe einen [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] just aus dem passenden Zeitraum gefunden.

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Der im Dezember 1882 aus Detroit überführte George Brady war wirklich der, der John Hunt erschossen hat. Die Daten passen alle - sogar inklusive seiner irischen Wurzeln, was mit der Angabe in der 1880er Volkszählung übereinstimmt.

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Und offensichtlich hat er sich während seiner Haft gut geführt, denn er wurde schon Anfang Dezember 1887 entlassen, ein halbes Jahr vor Ablauf seiner siebenjährigen Strafe und sogar noch früher als in dem Zeitungsartikel geschätzt.
Im Finanzbericht für 1887 ist aufgeführt, dass ihm kurz vor der Entlassung 5 $ in bar ausgezahlt wurden. Der Posten ist mit cash relief bezeichnet, also irgendeine Art finanzielle Beihilfe. Außerdem gibt es noch einen Posten mit 5 $ Fahrgeld (fare) auf seinen Namen.

Zumindest die Hoffnung des Gerichtsreporters, George Brady möge seine Haft überleben, hat sich also erfüllt. Und dennoch: Ein einziger Schuss hat sein Leben von einem Augenblick zum nächsten völlig verändert. Statt seine Siedlerstelle bei De Smet zu bewirtschaften, die nach 5 Jahren sein Eigentum gewesen wäre, vielleicht zu heiraten und Vater zu werden, landete er im Gefängnis und stand bei seiner Entlassung nach 6 1/2 Jahren mit 5 $ in der Tasche allein auf der Straße. No


Zuletzt von Roberta am So Mai 29, 2022 7:58 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : ein Bild neu verlinkt (zu breites Fomat angepasst))
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySo Mai 29, 2022 1:03 am

Roberta schrieb:
Statt seine Siedlerstelle bei De Smet zu bewirtschaften,
die nach 5 Jahren sein Eigentum gewesen wäre, vielleicht zu heiraten und Vater zu werden,
landete er im Gefängnis und stand bei seiner Entlassung nach 6 1/2 Jahren mit 5 $ in der Tasche
allein auf der Straße. No

Das soll uns eine Lehre sein!

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySo Mai 29, 2022 11:29 am

Roberta schrieb:
Statt seine Siedlerstelle bei De Smet zu bewirtschaften, die nach 5 Jahren sein Eigentum gewesen wäre...

Kleine Korrektur:
Im Grundbuch für staatliches Land, wo die Vergabe der Siedlerstellen verzeichnet wurde, steht, dass George Brady
seine am 9. April 1880 beantragte Siedlerstelle am 5 Juli 1881 für 186 $ kaufte.
Das war kurz nach seiner ersten Verurteilung und während er im Gefängnis auf seinen neuen Prozess wartete.
Das Land gehörte ihm also bereits, als seine siebenjährige Haftstrafe begann.

An seiner Situation nach der Entlassung dürfte das aber nichts geändert haben, denn die Kosten des Gerichtsverfahrens,
die er zu tragen hatte, überstiegen den Wert des Landes bei weitem.
Wahrscheinlich war es längst zwangsversteigert worden.

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Da hätte ich eigentlich auch vorher mal nachgesehen haben können... Rolling Eyes

Und noch ein kleines Puzzleteilchen:
Auf derselben Seite des Grundbuches ist verzeichnet, dass Patrick Hunt, der Vater des getöteten John Hunt,
eine Siedlerstelle gleich neben der von Brady hatte.
Könnte es sein, dass die gestohlene Hütte von George Brady, mit der alles begann, dort gelandet war?
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptySo Mai 29, 2022 12:33 pm

Wir sehen gerade die britische Produktion von THE WOMAN IN WHITE und sind fasziniert von der 1. Folge,
welche ich nun bereits zum dritten mal mit verschiedenen Leuten gesehen habe.  
(Und weiter kann ich dazu eigentlich nur sagen, dass ich die Geschichte bereits von der etwas inzwischen alten deutschen Produktion her kenne
- auch vom Buch selbst her - welche ich sehr gut fand.  Also die darauf folgenden Episoden der jetzigen BBC-Produktion
werden wir erst irgendwann demnaechst sehen koennen;
diesmal hoffentlich regelmaessig alle 4 Leutchen von uns zusammen [meine Frau, Lydia, Aria und ich],
wenn wir uns mal gleichzeitig zusammen fuer einen TV-Abend treffen koennen,
um die Folgen nicht erneut auf jeweils 3 verschiedene Tage verteilen zu muessen,
wenn jeder mal abkoemmlich ist. - Was auch nicht unbedingt uebel waere, denn die 1. Folge war so faszinierend,
dass ich sie sogar noch beim dritten Mal mit Spannung verfolgte.  
Die Story ist einfach super, die Bilder sind phaenominal, die Musik ist total passend.)

Aber was ich eigentlich sagen will:  Roberta, du solltest mal selbst einen Mystery Roman schreiben!  
Ich wuerde den sofort lesen!

Ich glaube, einige von uns kommen nur noch selten unten hier ins Forum.  Darum werde ich dies ebenfalls im Stammtisch vermerken.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMo Mai 30, 2022 10:03 pm

Old Rein schrieb:
Aber was ich eigentlich sagen will:  Roberta, du solltest mal selbst einen Mystery Roman schreiben!  
Ich wuerde den sofort lesen!

Ach herrje... rot
Aber wenn überhaupt, dann greife ich frühestens mit 65 am Küchentisch zu Schulblock und Bleistift. Bis dahin muss ich mir mangels Schriftsteller-Tochter noch eine Mentorin suchen, die das Manuskript überarbeitet und mir beibringt, wie man bei einer Geschichte 'Fleisch auf die Knochen' packt. Obwohl ich in dieser Hinsicht wohl ein hoffnungsloser Fall bin. Fiktion lag mir noch nie. Rolling Eyes
Dann schon lieber ein Sachbuch. Vielleicht einen Pitaval? Arbeitstitel: Kleine Verbrechen in der Prärie. Im Dunstkreis von LIW und ihren Büchern findet sich erstaunlich viel Material dafür. Shocked
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMo Mai 30, 2022 10:07 pm

Dann das! Du hast mich bereits ueberzeugt!

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyDi Mai 31, 2022 6:59 pm

Gestern war Memorial Day, an dem in den USA der gefallenen Soldaten und verstorbenen Kriegsveteranen gedacht wird.

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Charles Edward Ely, der Holzhändler, der in LIWs Buch Der lange Winter Schnittholz zu 50 $ für den Festmeter als Brennmaterial verkauft, war 16 Jahre alt, als der amerikanische Bürgerkrieg ausbrach. Zu dieser Zeit lebte er mit seinen Eltern, Edward 'der Älteste' und Jane Ely, sowie drei jüngeren Geschwistern in Winona, einer Stadt in Minnesota, etwa 67 km südöstlich von Pepin am Mississippi-Ufer gelegen.

Die Männer aus Winona gehörten mit zu den ersten, die sich im April 1861 freiwillig zum Kriegsdienst in der Unionsarmee meldeten. Unter ihnen war auch Charles Ely, aber weil er das vorgeschriebene Mindestalter von 18 Jahren noch nicht erreicht hatte, wurde er abgelehnt. Doch Charles wollte unbedingt Soldat werden. Irgendwie schaffte er es, sich das Geld für eine Fahrkarte nach St. Paul zu besorgen, wo er sich den Freiwilligen aus seiner Heimatstadt anschloss und mit ihnen gemeinsam zur Musterung in Fort Snelling eintraf. Dort bestand er so vehement darauf, in die Armee aufgenommen zu werden, dass man ihm schließlich nachgab.
Am 29. April 1861 wurde Charles Soldat in der Kompanie K des 1. Infanterie-Regimentes von Minnesota.

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Charles' Regiment kämpfte in mehreren großen Schlachten, darunter die [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] und die [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]. Seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte es sich jedoch in der berühmten [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können].

Im Sommer 1863 war der Südstaatengeneral Robert E. Lee mit seiner 80.000 Mann starken Armee in Pennsylvania eingedrungen. Fast parallel dazu bewegten sich die 90.000 Soldaten der Unionsarmee, die zuvor im Süden gegen die Konföderierten gekämpft hatten. Zu mehr als einigen Scharmützeln war es auf dem Marsch gen Norden jedoch nicht gekommen. Als am 1. Juli Vorhuten beider Armeen im 2.400-Seelen-Städtchen Gettyburg aufeinandertrafen, ahnte noch niemand, dass dies der Beginn der blutigsten Schlacht war, die je auf dem amerikanischen Kontinent gefochten wurde.

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Charles Ely und seine Kameraden vom 1. Minnesota Infanterie-Regiment kamen an diesem Tag erst spät nachts in die Nähe von Gettysburg und schlugen ihr Lager etwa 5 km südlich der Stadt auf. Am Morgen des 2. Juli wurden sie auf einen Höhenzug mit dem Namen Cemetery Ridge beordert, wo sie sich als Reserveeinheit an der linken Flanke der Unionsarmee zunächst im Hintergrund hielten.

Der Kampf um die Hügel südlich von Gettysburg schleppte sich den ganzen Tag über dahin, ohne dass eine Armee die Reihen der anderen durchbrechen konnte. Am Nachmittag entstand am Cemetery Ridge jedoch plötzlich eine gefährliche Lücke auf Seiten der Union. Die einzigen Soldaten in unmittelbarer Nähe waren die 262 Mann vom 1. Minnesota Infanterie-Regiment. Von der Gegenseite marschierten etwa 1.200 Konföderierte auf die Schwachstelle in der Verteidigungslinie zu. Ihr Durchbruch hätte wahrscheinlich den Ausgang der Schlacht zugunsten der Südstaatenarmee entschieden.
(Auf der Karte ist diese Situation dargestellt. Die Regimenter der Union sind blau dargestellt, die der Konföderierten rot, das Regiment von Charles Ely ist grün hervorgehoben.)

In einem Akt der Verzweiflung befahl der für diesen Abschnitt zuständige General Winfield S. Hancock dem 1. Minnesota Infanterie-Regiment, den vorrückenden Gegner trotz der fast fünffachen Überzahl anzugreifen, um Zeit für das Eintreffen der Verstärkung zu gewinnen.
Es war ein Himmelfahrtskommando. Mit aufgepflanzten Bajonetten stürmten Charles und seine Kameraden den Hügel hinab auf die feindlichen Soldaten zu. In den knapp 15 Minuten, die der Kampf dauerte, wurden 215 Männer (82%) des Regiments getötet oder verwundet - die höchste Verlustrate einer Einheit im gesamten Bürgerkrieg. Aber das Ziel, die Konföderierten bis zum Eintreffen der Reservetruppe aufzuhalten, wurde erreicht.

Unter den vielen Verwundeten des 1. Minnesota Infanterie-Regiments war auch Charles Ely. Ein [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] hatte ihn in die rechte Seite der Brust getroffen und war am Rücken nahe der Wirbelsäule wieder ausgetreten. Nach dem Ende der Schlacht wurde er in ein Feldlazarett in der Nähe des Schlachtfeldes gebracht, doch die Ärzte waren durch die schiere Anzahl der Verwundeten völlig überfordert. Erst nach vier Tagen, in denen er in eine Decke gehüllt auf dem Boden gelegen hatte, wurde er medizinisch versorgt. Der behandelnde Feldchirurg erklärte, Charles könne eine so schwere Verletzung nicht überleben. Trotz dieser schlechten Prognose wurde er in ein Krankenhaus im 220 km entfernten Philadelphia gebracht.

Sobald die Nachricht von Charles' Verwundung seine Heimatstadt Winona erreichte, brach seine Mutter nach Philadelphia auf, eine Reise von mehr als 1.600 km, wo sie ihren Sohn in den nächsten vier Monaten aufopfernd pflegte. In dieser Zeit schrieb sie regelmäßig Briefe nach Hause, in denen sie über den Gesundheitszustand von Charles berichtete.

Wenn man an die Schwere seiner Verletzung denkt, an die begrenzten Möglichkeiten der Ärzte in den 1860er Jahren und an die unhygienischen Zustände bei der medizinischen Versorgung, dann grenzt es schon an ein Wunder, dass Charles Ely am Leben blieb.
Doch nicht nur das. Im Dezember 1863, ein halbes Jahr nach der Schlacht von Gettysburg, war er sogar soweit genesen, dass er zum Dienst in seinem Regiment zurückkehren konnte.
Charles Ely wurde zum Unteroffizier befördert und nach Ablauf seiner dreijährigen Dienstzeit im Mai 1864 aus der Armee entlassen.
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 13 EmptyMi Jun 01, 2022 5:16 am

Wieder was ausgegraben!

Aber ich muss mal endlich eine Frage stellen. Obwohl du alles so richtig schoen amerikanisch auferstehen laesst, wie es damals war, finde ich es meinerseits aus amerikanischer Sicht stoerend, wie ihr in Deutschland amerikanisches Geld beschreibt. In dieser Geschichte ging es bei dir um 50 Dollar. Aber das schreibt man dann doch bitte so: $ 50.-. Das Dollarzeichen als vor und nicht nach der Zahl. Ich finde das ist ein deutsches Unding. Sowas gilt fuer die alte DM, sowas gilt jetzt fuer den Euro. Aber darf man das in Deutschland nicht auch so schreiben, wie es in Amerika gehandhabt wird? Es sieht sonst so befremdend aus.

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