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 Das LIW-Sammelsurium (Archiv)

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Roberta

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 11, 2023 11:05 pm

Old Rein schrieb:
affraid affraid affraid

Ich sage bloss:  Ein Glueck, dass wir uns um sowas heute keine Sorgen mehr zu machen brauchen!

zumindest solange der Strom nicht ausfällt Wink
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDo Jan 12, 2023 12:01 am

Das stimmt auch wieder.
panic

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDo Jan 12, 2023 8:30 pm

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Heute vor 138 Jahren berichtete eine Zeitung in De Smet über die letzte Versammlung der Schulkommission. Unter anderem wurde dort folgender Beschluss gefasst:
Abgestimmt, dass bis auf weitere Order der Kommission jeder Lehrer in der Gemeinde angewiesen ist, seinen Schülern zweimal die Woche für zehn Minuten mündlichen Unterricht über die Auswirkungen von Alkohol auf das menschliche [Körper]-System zu erteilen und "Alkohol und Hygiene" von Julia Colman als Orientierungshilfe zu verwenden.

Knapp einen Monat zuvor hatte die Ortsgruppe der Woman’s Christian Temperance Union in De Smet ein Komitee gegründet, das sich bei der Schulkommission für die Einführung des zusätzlichen Unterrichtsstoffes einsetzen sollte. Außerdem wurde beschlossen, für jeden Lehrer / jede Lehrerin ein Exemplar von Julia Colmans Buch bereitzustellen.
Die Woman’s Christian Temperance Union war US-weit operierende Frauenorganisation, die für ein Alkoholverbot und für Frauenrechte kämpfte. Julia Colman war einer ihrer führenden Köpfe und veröffentlichte zahlreiche Schriften über die negativen Folgen des Alkoholkonsums. Ihr Buch Alkohol und Hygiene war speziell für die Verwendung in Schulen geschrieben. Die einzelnen Lektionen sind kurz und kindgerecht gehalten. Zuerst werden die Eigenschaften des Alkohols und seine Herstellung vorgestellt. Das ist schon nicht besonders appetitlich. Danach werden die Auswirkungen des Alkohols auf den menschlichen Körper erklärt. Zur Verdeutlichung werden schreckliche Begebenheiten angeführt, die Menschen durch den Genuss von Alkohol widerfahren sind oder widerfahren könnten. Heute würde man solche Horrorgeschichten wohl als für Kinder ungeeignet ansehen.
Neugierig geworden? [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] könnt Ihr eine Ausgabe von [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] online lesen.

Die Änderung des Lehrplans betraf auch die frischgebackene Lehrerin Laura Ingalls, die zur Zeit des Beschlusses der Schulkommission gerade in der Bouchie-Schule unterrichtete und später im Jahr dann in der Perry-Schule. In Diese glücklichen goldenen Jahre beschreibt LIW, wie Laura sich abends vor der bedrückenden Atmosphäre im Haus der Brewsters in ihre Bücher flüchtete, um mit dem Schulstoff ihrer Klasse in De Smet schrittzuhalten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie einen Teil der Zeit auch nutzte, um sich in den neuen Lehrstoff aus Mrs. Colmans Buch einzuarbeiten.

Im Hause Ingalls war man der Abstinenz-Bewegung übrigens sehr zugetan. Als im April 1879 in Walnut Grove eine Loge des Guttempler-Ordens gegründet wurde, der sich ebenfalls für ein Leben ohne Alkohol einsetzte, gehörten Charles und Caroline Ingalls zu den ersten Mitgliedern. LIW beschreibt das Ereignis in ihrem Pioneer Girl-Manuskript:
In der Stadt wurde eine Guttempler-Loge organisiert, und alle netten älteren Leute traten ihr bei. Pa und Ma wurden Mitglieder, obwohl sie sich über den Vortragsredner ärgerten, der die Gründung vornahm. Er trank, und während er über Enthaltsamkeit und die Übel des Trinkens dozierte, hatte er eine Flasche Whiskey in der Tasche. Doch er ging fort, sobald die Loge im Gange war, und die Leute hatten für gewöhnlich eine schöne Zeit bei den Versammlungen.
Na, Hauptsache der Enthaltsamkeits-Dozent ist nicht besoffen vom Pult gekippt... lol!
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDo Jan 12, 2023 9:08 pm

Roberta schrieb:

Im Hause Ingalls war man der Abstinenz-Bewegung übrigens sehr zugetan. Als im April 1879 in Walnut Grove eine Loge des Guttempler-Ordens gegründet wurde, der sich ebenfalls für ein Leben ohne Alkohol einsetzte, gehörten Charles und Caroline Ingalls zu den ersten Mitgliedern. :

A propos Abstinenz-Bewegung.
Menschen wollen immer anderen Menschen was einblaeuen, Regeln machen, Dinge verbieten.  Warum?  Wahrscheinlich, um sich selber zu schuetzen, oder?  Ich wuerde sonst keinen anderen Grund erkennen.  Das waere der einzige verstaendliche Grund.  Und das waere ein guter.

Verstoesse hiergegen, indem Menschen durch einen durch Alkohol verursachten Verkehrsunfall geschaedigt wurden, sollten mit hoechsten Strafen belegt werden, um abschreckend zu wirken.

Und so ist es heute mit der "Gun Control".  Mehr, mehr Kontrolle wollen viele, aber noch lange nicht alle wollen das.  Da sind sich die USA entzweit.  Und auch hier, um sich selber zu schuetzen, weil alles ausser Kontrolle geraet, ist "Gun Control" vonnoeten.  Aber der Schneidepunkt ist schon weit ueberschritten worden.  Was auch immer fuer Kontrollen - es gibt kein Zurueck mehr.  Schiesszeugs ist seit Jahren ueberall unters Vok verteilt!  Das laesst sich nicht mehr rueckgaengig machen.  Darum auch hier:  Bitte um allerhoechste Strafen gegen einen Verstoss.

Drogen.  Kontrolle.  Und auch hier genauso.  Kontrolle nur, soweit es zum eigenen Schutz, zum Schutz der Familie dient.  Was aus medizinischen Grueden den Anderen zum Positiven gereicht, muss nicht kontrolliert werden.

Abtreibung.  Kontrolle.  Jeder hat sein eigenes Recht und muss damit selig werden.  Jeder hat sein eigenes Gewissen.  Entscheidungen sollten niemandem von hoeherer Instanz abgenommen werden.

Usw.  Bei allem muss sich die Gerichtsbarkeit fuer den Schutz des Lebens an Minderheiten, Familien und des Landes einsetzen.  

Doch die Regierungen sind schwach.  Und sie lassen sich beeinflussen.  Gott helfe uns!

Und vielleicht die Spitze von allem - unsere Klimaerwaermung. Und wir sehen es eigentlich schon erwiesen: die Menschheit kann sich da nicht selbst helfen, sondern zoegert den grossen Umsturz nur hinaus.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyFr Jan 13, 2023 5:46 pm

Die Abstinenzler damals hatten eigentlich nichts anderes im Sinn, als die Familien und die Schwachen in der Gesellschaft vor den negativen Folgen des (übermäßigen) Alkoholkonsums zu schützen. Alkohol war in ihren Augen die Wurzel allen Übels, sie sahen in ihm die Ursache von Krankheit, Armut und Gewalt. Das üblicherweise propagierte Szenario war, dass Männer ihren gesamten Verdienst, kaum dass sie ihn in der Tasche hatten, in den Saloon trugen, sich dort sinnlos besoffen, nach Hause torkelten und ihre hungernden Frauen und Kinder verprügelten.

Die Aktionen der Abstinenzler gingen deshalb anfangs in zwei Richtungen: Das Verbot von Saloons und das Überzeugen der Bevölkerung, dem Alkohol abzuschwören - letzteres übrigens im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Propaganda- Informations-Veranstaltungen wurden die Teilnehmer dazu angehalten, den Eid abzulegen, nie wieder Alkohol zu trinken. Medizin war davon natürlich ausgenommen. Es ging nur um alkoholische Getränke, sprich Genussmittel.
Von Mary Ingalls ist ein solches Dokument aus der Sonntagsschule in Walnut Grove erhalten geblieben, das heute im LIW-Museum in Mansfield ausgestellt ist.

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Hiermit verspreche ich feierlich, mich des Genusses aller berauschenden Flüssigkeiten als ein Getränk zu enthalten.
Mary war übrigens 10 Jahre alt, als sie ihren Abstinenz-Eid ablegte.

Über das Verbot von Saloons wurde zu UKF-Zeiten regional per Wahl entschieden. In Walnut Grove oder De Smet wechselte das Ergebnis immer wieder mal - je nachdem, welche Fraktion in der Bevölkerung gerade den größeren Zuspruch hatte. Kein Wunder, dass Henry Hinz in De Smet angesichts des ständigen Hin und Hers irgendwann das Handtuch warf und statt seines Saloons lieber eine krisensichere Schusterwerkstatt betrieb.  Laughing
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptySo Jan 15, 2023 2:49 pm

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... ein Tag schien außergewöhnlich warm, und Laura war so lange im Haus gewesen, dass sie eine Schlittenfahrt machen wollte, um Ma und Pa zu besuchen. Konnten sie das Baby gefahrlos mit nach draußen nehmen? Sie waren sicher, dass sie es konnten. Einige Decken wurden am Ofen angewärmt. Manly fuhr den Schlitten nah an die Tür und machte aus ihnen ein kleines warmes Nest im Schutz des Fußbrettes. Rose hatte ihren kleinen roten Mantel und Haube an. Sie wurde in ihre eigenen warmen Decken gewickelt, und ein dünnes blaues Taschentuch bedeckte leicht ihr Gesicht. So wurde sie fest zwischen die Decken im Schlitten gepackt. Dann fuhren sie los, die Pferde trabten schnell dahin, und die Schlittenglocken klingelten fröhlich.
...
Ma und Pa schimpften sie tüchtig aus. "Ihr seid verrückt!" sagte Pa, "mit dem Baby auszufahren, wenn es 15 Grad unter Null sind." [= -26°C] Und so war es tatsächlich nach dem Thermometer. "Sie hätte ersticken können", fügte Ma hinzu.
(LIW, Die ersten vier Jahre, Kapitel 2: Das zweite Jahr)



Die Begebenheit ist nach dem Weihnachtsfest 1886 angesiedelt, möglicherweise im Januar 1887, als es in De Smet tatsächlich eine Phase [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] gab.
Die Sorge von Ma und Pa im Buch war nicht unbegründet. Etwa Jahr zuvor, am 15. Januar 1886, also heute vor 137 Jahren, war in Wisconsin LIWs Cousin Benjamin gestorben.

Benjamin Ingalls war der Sohn von Pas jüngerem Bruder George Whiting Ingalls und seiner Frau Julia. Er wurde am 20. November 1884 auf der Farm seiner Eltern in der Gemeinde Marshland, Burnett County, geboren und starb im Alter von etwas über einem Jahr gut 40 km von seinem Geburtsort entfernt im benachbarten Polk County. Im Sterberegister ist nicht erfasst, wie Benjamin ums Leben kam. Die Todesursache ist mit "unbekannt" angegeben.

Mehr Aufschluss über die Todesumstände gibt jedoch Lola M. Flack, die Tochter von LIWs Cousine Lena, in einer Geschichte, die ihr von Hiram Ingalls' Adoptivsohn Leo berichtet worden war:
Er [George] und Julia hatten mehrere Kinder, die bei der Geburt gestorben waren. Schließlich blieb eines für ein Jahr oder so am Leben, doch als sie ihn mitnahmen, um Verwandte zu besuchen, war er zu fest eingepackt und erstickte. Julia verlor ihren Verstand und war für einige Zeit - tatsächlich für den Rest ihres Lebens - immer wieder in Nervenheilanstalten.

Die Nachricht vom tragischen Tod des kleinen Benjamin wird zweifellos auch die Familie Ingalls in Dakota erreicht haben. Bestimmt erinnerten sich Ma und Pa daran, als sie mit Laura und Almanzo schimpften.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Episode mit der Schlittenfahrt im Buch fiktiv ist und LIW die Geschichte von Onkel George, Tante Julia und Benjamin als Vorlage benutzte, um die Schwierigkeiten unerfahrener Eltern in dieser Zeit zu illustrieren.
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 16, 2023 4:22 pm

Ich schlafe auch gerne in einem kuehlen Zimmer.  Und dann denke ich auch manchmal an Erstickung, wenn ich mich vor dem Einschlafen einmummele in die Kissen:  Nur nicht unbedingt zu sehr einmummeln!  Sauerstoffzufuhr muss bleiben.  Sonst heisst es eines Tages:  "Old Rein unverhofft im Bett gestorben.  Todesursache unbekannt."

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 16, 2023 5:41 pm

... I walked out to where Nettie Kennedy lived two miles from town and spent a long, lazy day with her.
How I did enjoy that day with Nettie and Sandy. Christy and her mother made an extra good dinner and wouldn't let Nettie do any of her work, so we had the day to ourselves with her books and pictures and the sunshine and flowers.
(LIW, Pioneer Girl-Manuskript)


Heute gibt es nur dieses Zitat. Es gibt kein Bild dazu und nichtmal eine Übersetzung, denn heute ist der Tag des Nichtstuns.  
Den Feiertag hat 1972 der US-amerikanische Journalist Harold Pullman Coffin erfunden, weil er genervt davon war, dass die meisten Gedenk- und Feiertage mit irgendwelchen Aktivitäten verbunden sind.
Also lasst auch Ihr für den Rest des Tages die Seele baumeln und tut einfach mal gar nichts!
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Zuletzt von Roberta am Fr Jan 27, 2023 10:45 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Einen Tuppfehler beseitigt: aus 1872 wurde 1972)
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 16, 2023 6:11 pm

Kommt garnicht in die Tuete!
Heute wird geackert, dass die Fetzen fliegen!

Also Umbenennung: Tag der fliegenden Fetzen.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 16, 2023 7:11 pm

Fliegende Fetzen? Kannst Du haben. nie

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 16, 2023 7:17 pm

Genau das, was ich brauchte!

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDi Jan 17, 2023 6:51 pm

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Heute wird in den USA der Tag der Kabelstraßenbahn gefeiert. Wie so oft lässt sich nicht mehr nachvollziehen, wann oder von wem der Feiertag ins Leben gerufen wurde. Bei der Wahl des Datums ist es dagegen einfach: Am 17. Januar 1871 wurde Andrew Smith Hallidie aus San Francisco ein Patent für ein Kabelbahnsystem erteilt, bei dem die Schienenwagen von einem stetig umlaufenden Seil gezogen werden.
Hallidie, der eine Fabrik für Drahtseile besaß, gilt nicht nur als Erfinder der Kabelstraßenbahn, sondern auch als Vater der berühmten San Francisco Cable Cars, die zwei Jahre später ihren Betrieb aufnahmen und heute noch unzählige Touristen durch die Stadt befördern.
Zuvor gab es in San Francisco nur Pferdebahnen, bei denen - wie der Name schon sagt - die Schienenwagen von Pferden gezogen wurden. Angeblich ging Hallidies Einsatz für die Einführung der Kabelstraßenbahn darauf zurück, dass ihm die Pferde leid taten, wenn sie sich die steilen Hügel seiner Heimatstadt hinaufquälen mussten. Dass seine Fabrik die Drahtseile für die Kabelbahn liefern konnte, wird aber sicherlich auch eine Rolle gespielt haben.
Schon 1892 kamen in San Francisco die ersten Straßenbahnen mit Elektro-Antrieb auf und machten den Kabelbahnen Konkurrenz. Auf Strecken mit steilem Anstieg war der Kabelantrieb jedoch unschlagbar. Neben den klassischen Kabelstraßenbahnen kamen auf einigen Linien deshalb auch Wagen mit einer Kombination aus Elektro- und Kabelantrieb zum Einsatz.

Im August 1915 reiste LIW nach San Francisco, um ihre Tochter Rose zu besuchen und sich die Weltausstellung anzusehen. Rose lebte mit ihrem Ehemann Claire Gillette Lane im Nordosten der Stadt auf dem Gipfel des Russian Hill in der Vallejo Street. Oben im Bild ist die Stelle auf einem Stadtplan von 1915 markiert. Zur Orientierung: Die Landspitze ganz oben links endet am Golden Gate - damals natürlich noch ohne die Golden Gate Bridge. Direkt über der roten Beschriftung für Roses Wohnung befindet sich das berühmte Hafenviertel Fisherman's Warf. Oben mittig liegt - halb vom Foto verdeckt - das Gelände der Weltausstellung. Die vielen roten Linien auf dem Stadtplan sind die Straßenbahnstrecken.

LIW blieb bis Ende Oktober in San Francisco und fuhr in dieser Zeit natürlich sehr oft mit der Straßenbahn. Einmal hatte sie sogar einen schweren Unfall. Rose schrieb ihrem Vater Almanzo in einem Brief darüber:
Lieber Papa,
ich hatte vor, Dir früher zu schreiben und hoffe, Du warst nicht besorgt, weil Du keinen Brief von Mama Bess erhalten hast. Sie wurde letzte Woche von einer Straßenbahn verletzt, aber nun geht es ihr wieder gut. Sie will nicht, dass irgendjemand in Mansfield davon erfährt, weil - sagt sie - es so aussehen würde, als könne sie in einer Großstadt nicht auf sich selbst aufpassen. Aber weil sie solange nicht geschrieben hat, dachte sie, ich sollte Dir besser schreiben und es Dir erzählen.
Sie hatte nicht die geringste Schuld. Sie war mit Gillette in die Innenstadt unterwegs, und er sprang vom Wagen ab, als die Bahn noch mit voller Geschwindigkeit fuhr. Sie war so überrascht davon, dass sie abrupt aufstand und herunterstürzte. Ihr Hinterkopf schlug auf die Straße, und zunächst sah es ziemlich übel aus, aber man brachte sie sofort ins Krankenhaus, und der Arzt sagte, sie sei nicht in Gefahr. Es wäre nur eine oberflächliche Wunde und keine Fraktur oder ähnliches. Sie kommt heute nach Hause.
Es ist zu schade, denn sie hat eine ganze Woche verloren, und vermutlich wird noch eine vergehen, bis sie wieder unterwegs sein und sich etwas ansehen kann. Wir haben keine Möglichkeit, etwas von der Straßenbahngesellschaft zu bekommen, weil es nicht deren Schuld war.
Sie war im besten Krankenhaus der Stadt, und abgesehen von starken Kopfschmerzen fühlte sie sich recht wohl. Natürlich ist sie jetzt durch den Schock und alles ziemlich geschwächt, aber das wird in einigen Tagen alles vorbei sein.
(RWL an AJW, 20. Oktober 1915, veröffentlicht im Buch "West from Home")


Leider ist nicht bekannt, mit welcher Straßenbahn LIW und ihr Schwiegersohn unterwegs waren, als der Unfall geschah. Deshalb sind oben im Bild auch zwei Straßenbahn-Fotos zu sehen. Das obere zeigt eine klassische Kabelbahn auf dem Weg hinauf zum Russian Hill. Es entstand aber erst Jahrzehnte nach LIWs Besuch, wie die aufmerksamen Beobachter unter Euch an dem Auto links am Rand erkennen können.
Das untere Foto wurde 1915 etwa 2 km von Roses Wohnung entfernt aufgenommen und zeigt eine Bahn mit kombiniertem Elektro-Kabel-Antrieb. Anhand dieses Fotos kann man gut erkennen, wie LIWs Unfall zustande kam. Stellt Euch vor, der Mann auf dem Trittbrett wäre Gillette Lane, bereit zum Absprung. Die Frau auf der Sitzbank hinter ihm wäre dann LIW, kurz bevor sie überrascht aufsteht und aus dem ruckelnden Wagen fällt.

Was ich mir übrigens auch gut vorstellen kann, ist die Standpauke, die Rose ihrem Ehemann hinterher gehalten haben mag. Zumindest hätte meine bessere Hälfte tüchtig was zu hören bekommen, wenn er mit meiner Mama unterwegs gewesen wäre, ohne ordentlich auf sie zu achten.
Ohne Vorwarnung vom fahrenden Wagen abzuspringen... also wirklich! Aber zum Glück ist LIW ja nochmal glimpflich davongekommen.

Raven mag diesen Beitrag

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 18, 2023 3:41 am

Da haettest du mal mich sehen sollen.  Ich kenne es garnicht anders, als vom fahrenden Bus zu springen.  Ich springe von der U-Bahn, kurz nachdem sie in den Bahnhof einfaehrt.  In den Sechzigern waren in Berlin Tueren der BVG-Busse offen und die Tueren der Bahnen konnte man jederzeit aufziehen.

Ich haette da gut hingepasst in San Francisco!

Der Trick ist nur, du MUSST in Fahrtrichtung aussteigen und abspringen.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 18, 2023 2:28 pm

Hihi, an die Berliner U-Bahn muss ich auch jedesmal denken, wenn ich von dem Straßenbahn-Unfall lese.
Die Türen ließen sich auch in den 80er Jahren noch während der Fahrt öffnen, so dass man vorher abspringen konnte. Bei einer Klassenfahrt, wir waren alle so um die 14 Jahre alt, wollte das mal einer von unseren Jungs nachmachen. Er ist aber in die falsche Richtung ausgestiegen und kugelte dann über den Bahnsteig. Das hätte böse ausgehen können, aber zum Glück ist ihm nichts passiert.

Aber es ist ja wohl ein Unterschied, ob man allein unterwegs ist oder mit seiner Schwiegermutter vom Lande. Wenn Gillette sonst von der fahrenden Bahn abspringt, ist das seine Sache, aber mit Schwiegermama im Schlepp muss er nunmal Rücksicht auf nehmen.

Nur, damit man einen Eindruck davon bekommt, wie es damals in den Straßen von San Francisco zuging, hier ein Film über eine Fahrt durch die Market Street, gedreht 1905, also 10 Jahre vor LIWs Besuch. Vermutlich wird der Verkehr bis 1915 aber nicht weniger geworden sein.
Es sind jede Menge Straßenbahnen zu sehen, gegen Ende des Films sogar noch zwei Pferdebahnen, und ich meine auch einige Leute beim Ein- und Aussteigen entdeckt zu haben. Die Kamera scheint auch in einer Straßenbahn aufgebaut gewesen zu sein - ein Urahn von Google Streetview?  Laughing


Ich hoffe, es klappt mit dem Einbetten. Falls nicht, ist [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Beachtlich, um nicht zu sagen erschreckend, finde ich das Verkehrschaos. Jeder scheint zu gehen oder zu fahren, wie er will. Also ich hätte in dem Gewusel meine Schwiegermutter nicht eine Sekunde lang aus den Augen gelassen.
Man beachte auch, dass die Straßenbahn in der Mitte fährt und nicht am Straßenrand. Da hätte LIW bei ihrem Sturz aus der Bahn glatt auch überfahren werden können!
Immerhin war das Tempo recht gemächlich. Fußgänger konnten im Laufschritt die Bahn überholen. Gillette hätte also ggf. rechtzeitig an der Haltestelle gewesen sein können, um seiner Schwiegermutter beim Aussteigen behilflich zu sein, wie es sich für einen Gentleman gehört.
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 18, 2023 5:34 pm

Ich glaube, gesehen zu haben, dass in dem Film mindestens 2 Fussgaenger umgenietet wurden.

Roberta schrieb:
Hihi, an die Berliner U-Bahn muss ich auch jedesmal denken, wenn ich von dem Straßenbahn-Unfall lese.
Die Türen ließen sich auch in den 80er Jahren noch während der Fahrt öffnen, so dass man vorher abspringen konnte. Bei einer Klassenfahrt, wir waren alle so um die 14 Jahre alt, wollte das mal einer von unseren Jungs nachmachen. Er ist aber in die falsche Richtung ausgestiegen und kugelte dann über den Bahnsteig. Das hätte böse ausgehen können, aber zum Glück ist ihm nichts passiert.

Sowas haette sogar toedlich ausgehen koennen.
Richtig abspringen, das konnten damals nur die Ureinwohner wie ich.
Jahrelanges Training dafuer waren Vorraussetzung.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyFr Jan 20, 2023 2:10 pm

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Laura und Mary rannten aus der Tür und den Pfad hinab, denn Tante Lotty war bereits am Tor. Tante Lotty war ein großes Mädchen, viel größer als Mary. Sie trug ein hübsches rosa Kleid, und in ihrer Hand schwang eine rosa Haube an einem der Bänder.
"Was gefällt dir besser, Tante Lotty", fragte Mary, "braune Locken oder goldene?" ... Laura wartete darauf, was Tante Lotty sagen würde, und fühlte sich elend. "Ich mag beide am liebsten", antwortete Tante Lotty mit einem Lächeln. Dann nahm sie Laura und Mary bei den Händen, jede auf einer Seite, und gemeinsam tanzten sie zur Haustür, wo Ma stand.
(LIW, Kleines Haus im großen Wald, Kapitel 10: Sommerzeit)


Heute  vor 169 Jahren wurde Charlotte Elizabeth Holbrook, Tante Lotty aus LIWs Buch, in der Nähe von Concord in Wisconsin geboren. Sie war Mas Halbschwester, das einzige Kind von Charlotte Wallis (Tucker) und ihrem zweiten Ehemann Frederick Marshall Holbrook. Zur Zeit, in der die Handlung von Kleines Haus im großen Wald spielt, war Lotty um die 17 Jahre alt. Die Holbrooks waren inzwischen von ihrer Farm bei Concord in die Nähe des etwa 10 km entfernten Dorfes Rome in der Gemeinde Sullivan gezogen. Bis auf Lotty hatten alle Kinder das Nest bereits verlassen.
Im Februar 1874 starb ihr Vater, dessen Gesundheit schon lange nicht die beste gewesen war. Ein gutes halbes Jahr später, im November 1874, heiratete Lotty den Farmer Henry Moore. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Die Moores betrieben Farmen in verschiedenen Bezirken in Wisconsin. Nach dem Tod von Henry 1922 lebte Lotty in der Familie ihrer jüngsten Tochter Pearl in Illinois. Hier starb sie am 15. Februar 1939 im Alter von 85 Jahren.
Kleines Haus im großen Wald erschien noch zu Lottys Lebzeiten. Ob sie wohl je erfahren hat, dass ihre Nichte sie darin verewigt hatte?

Feiern wir heute Lottys Geburtstag, indem wir unsere Mützen schwenken und den Gehweg entlang tanzen... oder indem wir ganz besonders diplomatisch sind.


P. S.
Der Textschnipsel oben im Bild stammt aus einer Liste mit Daten aus der Quiner-Familie, die Mas Schwester Martha Jane (Quiner) Carpenter geschrieben hat. Der Eintrag dokumentiert die Geburt ihrer Halbschwester Charlotte Elizabeth Holbrook am 20. Januar 1854 in Concord.


Zuletzt von Roberta am So Feb 12, 2023 1:24 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Ups! Mal wieder Rome und Sullivan verwechselt.)

Birgit, Old Rein, mickij und Raven mögen diesen Beitrag

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 23, 2023 3:10 am

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Nur so eine Überlegung:
In Kleines Haus im großen Wald verbringt Tante Lotty einen Tag bei der Ingalls-Familie und geht wieder. Im Pioneer Girl-Manuskript wird die Geschichte fast wörtlich genauso erzählt.

Nun liegt Lottys Zuhause aber etwa 400 km vom großen Wald entfernt. Damals war das fast eine kleine Weltreise. Die machte man nicht für einen Kurzbesuch. Lotty muss also bei irgendjemandem gewohnt haben. Aber wo?

Warum übernachtete Lotty nicht bei ihrer Halbschwester Caroline? LIW erwähnt in der Lotty-Episode im Pioneer Girl-Manuskript sogar ein Gästebett auf dem Dachboden, auf dem die Katze Black Susan ein Schläfchen gehalten hatte, bevor sie bei Lottys Eintreffen schnurrend die Treppe hinunterkam.
Zu Fuß wäre die Farm von LIWs Onkel Henry Quiner, Lottys Halbbruder, am besten erreichbar gewesen. Sie lag gleich neben der von Pa - allerdings auch mitten im Wald und meilenweit von jeder Fernverkehrsanbindung entfernt.
Bis zum Haus von Halbschwester Martha Jane (Quiner) Carpenter in Stockholm waren es etwa 12 km - das ist zu Fuß in knapp 3 Stunden zu schaffen, wenn man unterwegs nicht rumtrödelt. Aber hätte die 17jährige Lotty diesen weiten Weg durch den Wald, wo sie sich außerdem nicht auskannte, allein zurückgelegt? Für Stockholm spricht jedoch, dass es wie auch Pepin direkt am Mississippi liegt - gut erreichbar für Fernreisende, solange es noch keine Bahnverbindung gab. Martha Jane wäre da eine gute Anlaufstelle gewesen.

Und was, wenn es gar nicht Lotty war, die zu Besuch kam? Könnte es nicht sein, dass LIW mal wieder ihre Verwandten verwechselt hat? Ich erinnere nur an die Geschichte von ihrem wilden Onkel George, der in Wirklichkeit ihr Onkel Hiram war.

Schade, dass Sullivan und Pepin damals keine eigenen Zeitungen hatten. Sonst hätte man ggf. eine Meldung darüber finden können, dass Lotty in den großen Wald gereist ist und wen sie dort besucht hat.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 23, 2023 1:06 pm

Ich finde den Gedanken mit je drei Stunden hin und zurück gut.
Ich glaube, das war damals recht "normal", dass man sowas einer Unternehmung wegen auf sich nahm.
Ganz abgesehen davon, ob das jetzt hier in diesem Fall die richtige Variante ist, ist sie mir sympathisch.
Ich gehe nämlich (abgesehen vom Wandern, was ich ja auch sehr gerne mache) auch extrem gerne zu Fuß irgendwo hin, wo ich etwas zu erldigen habe,
auch längere Strecken und finde das keine "Zeitverschwendung", auch wenn es mit Auto oder Fahrrad schneller ginge. Für mich ist Zufußgehzeit keine verlorene Zeit.
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMo Jan 23, 2023 6:40 pm

Bevor das Rad erfunden wurde, benutzten die Menschen noch ihre Beine.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDi Jan 24, 2023 10:04 pm

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"Du wirst die Schule mögen", sagte Pa. "Hier gefällt es mir besser", antwortete Laura betrübt.
"Ich weiß, Dreikäsehoch", entgegnete Pa, "aber nicht jeder hat das Glück, lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Deine Ma war Lehrerin, als wir uns kennenlernten, und als sie mit mir in den Westen kam, habe ich ihr versprochen, dass unsere Mädchen eine Möglichkeit haben würden, eine Schulbildung zu erhalten. Deshalb haben wir uns hier niedergelassen, so nah an der Stadt, wo es eine Schule gibt. ... Sei dankbar, dass Du die Gelegenheit hast, Laura."
"Ja, Pa", seufzte Laura.
(LIW: An den Ufern des Pflaumenbachs, Kapitel 19: Die Fischfalle)



Heute ist der Welttag der Bildung, der 2018 von der UN ins Leben gerufen wurde, um an jedem 24. Januar darauf aufmerksam zu machen, welche entscheidende Rolle die Bildung bei der Entwicklung einer stabilen, zukunftsfähigen Gesellschaft spielt.
Das Recht auf Bildung ist in der UN-Menschenrechtserklärung von 1948 festgeschrieben. Doch aktuell haben weltweit etwa 244 Millionen Kinder und Jugendliche keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Eine der Hauptursachen dafür ist Armut. Für viele Familien in Welt ist der Schulbesuch unerschwinglich, und selbst wo es kostenlose öffentliche Schulen gibt, können viele Kinder nicht am Unterricht teilnehmen, weil sie statt dessen arbeiten und zum Familieneinkommen beitragen müssen. Schätzungen der UN zufolge haben derzeit außerdem über 4 Millionen Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu einer angemessenen Schulbildung, weil sie sich auf der Flucht befinden. Selbst wenn sie irgendwann in einer Notunterkunft ankommen, gibt es dort selten Schulen.
Leider betrifft das nicht nur die armen Länder in Afrika oder Asien oder Südamerika. Auch wenn hier in Deutschland jedes Kind eine Schule besuchen kann und sogar besuchen muss, haben nicht alle die gleichen Möglichkeiten. Unser Land wurde in den letzten 15 Jahren wiederholt dafür kritisiert, dass der soziale und ökonomische Status der Eltern die Bildungschancen der Kinder wesentlich beeinflusst. Und für minderjährige Flüchtlinge - wie aktuell die aus der Ukraine - stehen auch bei uns keine ausreichenden Schulangebote zur Verfügung.


Wenn man LIWs Bücher liest, könnte man glatt den Eindruck gewinnen, dass es hauptsächlich Ma war, die Wert auf die Schulbildung ihrer Kinder legte, während Pa sich ihren Wünschen eher notgedrungen beugte. Ganz so scheint es in Wirklichkeit aber nicht gewesen zu sein. In einem Brief stellte LIW 1953 klar: Falls Pa nicht zufrieden war, sagte er es nie. Er war froh, uns eine Möglichkeit zu geben, in die Schule zu gehen.
Und auch Laura, die sich zuerst so gar nicht dafür begeisterte, in die Schule zu gehen, begriff später, wie sehr die Schulbildung den Lebensweg eines Menschen beeinflusst.
Aber dazu später mehr.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 25, 2023 8:30 pm

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Laura hatte noch nie soviel Spaß gehabt. Den ganzen Morgen spielte sie draußen im Schnee mit Alice und Ella und Peter und Mary...
(LIW, Kleines Haus im großen Wald, Kapitel 4: Weihnachten)

Was Tante Eliza und Onkel Peter betraf, so waren sie immernoch im östlichen Minnesota, aber Alice und Ella und Cousin Peter waren irgendwo im Dakota-Territorium.
(LIW, Diese glücklichen goldenen Jahre, Kapitel 13: Frühlingszeit)


Am 25. Januar 1865, heute vor 158 Jahren, wurde LIWs Cousine Ella Estella in Pepin County, Wisconsin, geboren. Sie war das zweite der insgesamt sechs Kinder von Pas Bruder Peter Riley Ingalls und Mas Schwester Eliza Ann Quiner. In ihrem Buch Kleines Haus im großen Wald beschreibt LIW, wie Onkel Peter, Tante Eliza, die Cousinen Ella und Alice (ihre ältere Schwester) und Cousin Peter (ihr jüngerer Bruder) das Weihnachtsfest bei der Ingalls-Familie verbringen.

Gemeinsam machten sich später beide Familien über den gefrorenen Lake Pepin auf den Weg nach Minnesota. Während Pa nach Walnut Grove weiterzog, ließ sich Onkel Peter in Zumbro Falls, nur gut 20 km vom Lake Pepin entfernt, nieder. Hier wuchsen Ella und ihre Geschwister heran.
Ein weiteres Wiedersehen mit Laura und Mary gab es, als die Ingalls-Familie auf dem Weg nach Burr Oak, Iowa, einige Zeit bei ihnen verbrachte. In ihrem Manuskript Pioneer Girl berichtet LIW, wie sie jeden Abend zusammen mit Ella und Peter die Kühe von der Weide am Zumbro River holt und wie die drei mehr als einmal beim Spielen am Ufer die Zeit vergessen.

Im Buch Diese glücklichen goldenen Jahre erzählt Lauras Onkel Peter, Mas jüngster Bruder, dass Alice, Ella und Peter irgendwo in Dakota leben würden. Ella und Alice waren Anfang tatsächlich in die Gemeinde Rome, etwa 130 km südlich von De Smet, gezogen und lebten hier mit ihren Ehemännern auf Siedlerstellen. Ella hatte 1883 Leslie Lee Whiting geheiratet, den Bruder von Arthur Leland Whiting, dem Ehemann ihrer Schwester Alice. Ella und Lee hatten zusammen vier Kinder.
Zwar erwähnt LIW in Diese glücklichen goldenen Jahre nur den Besuch von Cousine Alice in De Smet, aber auch Ella besuchte mehrmals die Familie Ingalls. 1884 schrieb sie einen Spruch in LIWs Poesiealbum, und 1887 erwähnte Grace in ihrem Tagebuch die Ankunft von Ella und Lee mit einem Planwagen.

Spätestens 1891 lebten Ella und Lee in Californien und betrieben etwa 145 km östlich von Los Angeles eine Getreide-Farm. Nach dem Tod von Lee 1927 lebte Ella eine Weile bei ihrem Sohn Clarence in Los Angeles, später bei ihrem Sohn Floyd im County Riverside. Hier starb Ella am 9. März 1945 im Alter von 80 Jahren.

Ich hoffe, Ihr hattet heute an Ellas Geburtstag genausoviel Spaß, wie Laura einst im großen Wald beim Spielen im Schnee mit ihrer Cousine.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 25, 2023 9:49 pm

Ich ja, denn es hatte in der Nacht und den ganzen Morgen bis jetzt dicke geschneit.

Ich lauf gleich wieder 'raus!

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyMi Jan 25, 2023 10:31 pm

Dann kannst Du ja Schneebilder machen wie Laura und Ella:
... wir kletterten auf einen Baumstamm, streckten unsere Arme weit aus und ließen uns mit dem Gesicht nach unten in den Schnee fallen. Dann standen wir vorsichtig auf, um die Abdrücke nicht zu beschädigen.
(LIW, Pioneer Girl-Manuskript)
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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDo Jan 26, 2023 5:10 am

Ich habe mit meinen Zwergen 'rumgealbert.
Das hat auch grossen Spass gemacht.

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BeitragThema: Re: Das LIW-Sammelsurium (Archiv)   Das LIW-Sammelsurium (Archiv) - Seite 23 EmptyDo Jan 26, 2023 9:02 pm

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Almanzos Vater hatte freundliche blaue Augen, die funkelten. Er war ein großer Mann mit einem langen, weichen, braunen Bart und weichem braunen Haar. ... Vater war ein wichtiger Mann. Er hatte eine gute Farm. Er fuhr die besten Pferde im Bezirk. Sein Wort war so gut wie seine Unterschrift, und jedes Jahr brachte er Geld auf die Bank. Wenn Vater nach Malone fuhr, sprachen alle Stadtleute respektvoll mit ihm.
(LIW, Farmer Boy, Kapitel 2: Winterabend)


Heute vor 210 Jahren, am 26. Januar 1813, wurde James Mason Wilder als drittes der 10 Kinder von Abel Wilder und seiner Frau Hannah Payne in Vermont geboren. Als er vier Jahre alt war, zog seine Familie in die Nähe von Malone im Staat New York, wo sein Vater eine Farm aufbaute und in der Gegend als Tischler arbeitete. 1840 kaufte sich der inzwischen 27jährige James seine eigene Farm, genau jene, die den Lesern von LIWs Farmer Boy so vertraut ist.
Weniger bekannt ist, dass James, bevor er Almanzos Mutter kennenlernte, schon einmal verheiratet war. Im November 1840 schloss er mit Mary Shoyo, einem 20jährigen Dienstmädchen aus dem 10 km entfernten Dorf Constable, den Bund der Ehe. Doch das Glück währte nur zwei Jahre, denn Mary starb 1842.
Ein Jahr später, am 6. August 1843, heiratete James die 22jährige Angeline Albina Day - Mutter Wilder aus den UKF-Büchern. Das Paar bekam sechs Kinder: Laura Ann (1844), Royal Gould (1847), Eliza Jane (1850), Alice (1853), Almanzo (1857) und Perley Day (1869).
1871 begann James, seine Familie sukzessive nach Spring Valley in Minnesota umzusiedeln, wo er wieder erfolgreich eine Farm betrieb. 1875 verließen mit Royal und Almanzo die letzten Wilders die alte Farm in Melone. 1890/91 wohnten auch Laura, Almanzo und Rose für mehr als ein Jahr bei den Wilders in Spring Valley, bevor sie nach Florida aufbrachen.
1898 - alle Kinder waren inzwischen aus dem Haus - folgten James und Angeline dem Drängen von Eliza Jane und zogen zu ihr nach Crowley in Louisiana. Kurze Zeit später wohnten sie bei Perley Day in Mermentau, gut 20 km nordwestlich gelegen. Hier starb James Wilder am 1. Februar 1899, keine sechs Monate nach seiner Ankunft in Louisiana, im Alter von 86 Jahren. Angeline überlebte ihren Mann um fast sieben Jahre und starb am 29. Dezember 1905 bei Eliza Jane in Crowley.

Feiern wie den Geburtstag von Almanzos Vater doch mit Popcorn, Äpfeln und süßem Apfelsaft, den Leckereien, die es auch bei Familie Wilder an gemütlichen Winterabenden gab.


Zuletzt von Roberta am Do Jan 26, 2023 9:22 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Etwas Kosmetik ;-) und Tuppfehler beseitigt)

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