Anzahl der Beiträge : 35289 Anmeldedatum : 22.01.11 Alter : 72 Ort : Wisconsin
Thema: Kommentare So Jan 23, 2011 11:38 pm
Ich hab mir "Sabine Kleist, 7 Jahre" jetzt angeschaut und er hat mir richtig gut gefallen. Ich muss sagen, wenn es die Tilla (wenn auch ein bisschen über "Umwege") ins Forum geschafft hat, dann müsste Sabine das eigentlich erst Recht. Ich denke auf alle Fälle, dass er nicht diese etwas negativen Gefühle hervorruft, die manche hier bei Tilla hatten, auch wenn man natürlich merkt, dass es ein DDR-Film ist. Auf alle Fälle würde ich unbedingt empfehlen, ihn sich mal anzuschauen.
Ich würde die Inhaltsangabe oben von Birgit noch ergänzen wollen mit einer Info, die mir beim Anschauen wichtig geworden ist: In vielen der Menschen, denen Sabine begegnet (denen sie z.T. auch versucht, zu helfen) , als sie draußen allein umherirrt, versucht Sabine, einen Familienersatz zu finden. Dem polnischen Jungen, der sich verlaufen hat, bietet sie an, seine Schwester zu sein. Einer traurigen Frau in der Entbindungsklinik, von der man nicht erfährt, warum sie traurig ist, bietet sie an, ihrer Tochter zu sein etc. Das ist wirklich rührend und schön dargestellt. Sehr angenehm ist wirklich, dass der Film so ruhig ist. Es wird nicht viel gesprochen.
(mickij)
Noch ein paar interessante Infos zu Petra Lämmel ( Sabine Kleist ) :
Petra Lämmel wurde 1974 in Berlin geboren und in den Sommerferien nach der ersten Klasse von Helmut Dziuba für die Hauptrolle in dem Film SABINE KLEIST, 7 JAHRE... entdeckt. Obwohl sie die Dreharbeiten bis heute als "eine der schönsten und wichtigsten Etappen" in ihrem Leben empfindet, konnte sie sich nicht entschliessen, nocheinmal in einem Film mitzuwirken. Ein Grund war der, dass es ihr als 7-jährige schwer fiel, plötzlich im Blickfeld der Öffentlichkeit zu stehen. Petra Lämmel liess sich nach dem Abschluss der zehnten Klasse zunächst als Erzieherin ausbilden, nahm dann aber eine Lehre zur Zahntechnikerin auf. Heute lebt Petra Lämmel mit ihrer Familie in Berlin.
(Birgit)
Wir haben den Film gestern abend gesehen und fanden ihn gut.
Die Film-Musik war zwar äußerst erbärmlich, wie auch schon Old Rein an anderer Stelle angedeutet hat, aber das war nicht so schlimm.
Unsere Hauptdarstellerin hier hat eine ruhige, pfiffige Ausstrahlung. Das Thema ist ernst und seriös behandelt. Das Ende, als Sabine mit der Erzieherin zurück ins Kinderheim geht, ist ein wenig wehmütig, aber bei weitem realistischer, als wenn die schwangere Erzieherin sie adoptiert hätte (wäre was für einen 2. Teil gewesen).
Bei weitem für mich besser als die Dicke Tilla. Eins hatten aber beide Filme gemeinsam. Man wird direkt am Anfang ohne weitere Erklärungen einfach in Film und Thema reingeworfen. Man braucht dann erst mal etwas Zeit, um den Faden völlig aufzunehmen.
Petra Lämmel: "Mir war sie eigentlich von Anfang an nah. Es gibt vielleicht ein paar Sachen wo sie frecher war, wo sie die Spiegel zertritt, wütend ist, da sie sicher aggressiver. Es gab Sachen, da musste ich mich auch überwinden. Aber dieses Gefühl der Einsamkeit, was die Sabine ja trägt. Das konnte ich spüren."
Petra Lämmel: "Ich hatte ja viel Aufmerksamkeit. Nicht unbedingt im Mittelpunkt zu stehen. Aber doch das jemand fragt: Wie geht’s Dir. Das war zum einen positiv, ich habe zum einen gemerkt: So was gibt es. Zum anderen war der Wechsel ins alte Leben natürlich schwierig. Da fehlte ja jetzt ein Stück an Aufmerksamkeit."
"Große Spielerei": Gern erinnert sich Petra Lämmel an die Arbeit mit "Sabine Kleist"-Regisseur Helmut Dziuba (li., im Gespräch mit seiner siebenjährigen Protagonistin vertieft). Er habe mit ihr Lieder gesungen, Hausaufgaben angeschaut, das große "M" geübt und sie jeden Drehtag behutsam in die Geschichte eingeführt. Das ganze sei eine "große Spielerei" gewesen, erinnert sich Lämmel im Interview. Der Film war ungeheuer erfolgreich und machte Lämmel über Nacht zum Star. Mit 14 Jahren bekam sie noch einmal eine Filmrolle angeboten, lehnte aber ab - den Trubel von einst wollte sie auf keinen Fall noch einmal haben.
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Thema: Re: Kommentare Sa Feb 03, 2024 4:02 pm
Meine Gruene sagt, sie habe in der Schule ein Maedchen gehabt, das wie Sabine Kleist aussah und auch nie laechelte. Auf dem Klassenbid wurden alle Kinder jedoch aufgefordert, Kaese zu machen, aeh, zu sagen. Sie zeigte mir das Jahrbuch. Und ich konnte darin selbst Sabine Kleist herauspicken. Das war in 2003, und M selbst ist mit auf der Seite dieser Klasse, weil sie da Gehilfin war.