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 Meine Reise zu Christys Smoky Mountains. Tag 2

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Old Rein
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BeitragThema: Meine Reise zu Christys Smoky Mountains. Tag 2   Meine Reise zu Christys Smoky Mountains.  Tag 2 EmptyMo Jan 24, 2011 4:41 am

Tag 2

Heute wollten wir auf den zweithoechsten Berg kraxeln.  Der allerhoechste Berg ist kaum interessant, denn den kann man bis kurz vor der Spitze mit dem Auto erreichen.  Doch der Mount LeMonte war eine echte Herausforderung und sehr anstrengend.  

Etwa eine Stunde lang krauchten wir im Tal des Rhododrendron herum und es ging nur leicht bergan.  

Etwa an dieser Stelle, so hoerten wir tags darauf, ereignete sich bei einer Familie ein Unglueck.  

Ein Vater und seine beiden kleinen Soehne stiegen hier bergan.  Sie hatten zuvor gegrilltes Huehnchen gegessen.  Und der 8jaehrige, der jetzt vorneweg rannte und etwas ausser Sichtweite geriet, wurde von einem Baeren angegriffen, der wohl verkleckerte Huehnchenreste auf der Kleidung des Jungen schnupperte.  Er richtete ihm uebel zu;

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der Junge schrie um Hilfe, der Vater kam angerannt und bewarf den Baeren mit Steinen, der dann von dem Jungen abliess.  

Doch seht selber, was die Nachrichten dazu schrieben, und seht euch die paar Interviews dazu an.

Nach einer Stunde ging es unaufhoerlich steil bergan.

Mein Sohn hatte inzwischen so sehr unter Blasen an den Fuessen zu leiden, dass er sich behandeln lassen musste.  

Zum Glueck fuer mich, denn dadurch verlangsamte sich unser kontinuierliches Bergsteigertempo.  Die Boys hatten vor, zwei Frauen hinter uns, die echt hart im Nehmen waren und eine tolle Kondition hatten, uns nicht ueberholen zu lassen.   Denen war das mehr als egal, denke ich, und mir ebenfalls.  Nach einer Stunde gemeinsamen Keuchens liess ich sie endlich an uns vorbeiziehen.

Enzian. Den gibt es nicht nur in den Alpen.  In den USA gibt es um die 30 verschiedene Arten von Enzian.

Mein Wanderstab hat von allen groesseren Wanderungen in meinem Leben immer ein Erinnerungsschildchen aufgenagelt bekommen.  Der Stab selber stammt aus den Rocky Mountains, wo ich ihn mir zurechtgeschnitzt hatte.  Und noch an diesem Tag sollte ich auf dem Berg etwas vorfinden, was ich nicht fuer moeglich gehalten haette.

Eine Lodge!

In der Uebersetzung heisst das "Huette".  Doch diese Huette ist schon etwas mehr.  Sie beinhaltet vor allem eine Kueche und ein Speisezimmer.  Und das hier fast ganz oben auf dem Berg, zu dem nur zwei schmale Pfade hinauffuehren.  

Als wir eintrafen, was es um die Mittagszeit, und eine lange Tafel war mit koestlichen Speisen gedeckt, die die Wanderer zu sich nahmen.  Dieses Essen bekommt man, wenn man mindestens ein Jahr im Voraus hier eine kleine Huette sich bestellt.  Die Unterkunft pro Person kostet pro Tag um die 130 Dollar.  Von der Lodge aus kommt das Essen; in den kleineren (wirklichen) Huetten uebernachtet man nur.  

Die haben Aussen-Plumpsklos; sehr rustikal!  

Hier ist der Gemeinschaftsraum.  Mein Sohn schreibt eine Postkarte nach Hause.  Die Ueberraschung nun fuer mich:  Es gab hier diese Anstecknadeln fuer meinen Wanderstab!!!  "Nach europaeischem Vorbild", wie es hier auf einem Verkaufsschild stand.  Und ich bekam eine Nadel mit einem Smoky Mountain Baeren 'drauf!!!  

Die Post wird hier zweimal die Woche von fuenf Lamas abgeholt.  Diese Lamas bringen auch das Essen zur Lodge hier 'rauf.  Gut und gesichert verpackt natuerlich.  Damit die Baeren es nicht riechen.  

Diese Huetten, die man sich mieten kann, erinnerten mich sehr stark an die Hillbilly-Huetten in CHRISTY.

Kaeme man auf dem Berg erst am spaeten Nachmittag an und haette sich keine Uebernachtung gemietet, dann saehe der Verbleib auf dem Berg noch rustikaler aus.  Die Huetten der Lodge sind im Sommer immer besetzt.  Doch wer aus Versehen oder Unverstand tatsaechlich hier ohne Voranmeldung ploetzlich uebernachten muss, der kann das, und zwar sogar umsonst.

Dieser Bau ist vorne vollstaendig offen.  Man sollte allerdings einen Schlafsack bei sich haben.  Dann kann man ueber eine kleine Leiter hinauf im ersten Stock es sich bequem fuer die Nacht machen.  Der Bau nimmt soviele Wanderer auf, so eng sie sich in der Not  zusammendraengen vermoegen.  Um 14 Uhr war erst ein Wanderer hier, der sich anstellte, sich ein Eckchen fuer sein Nachtquartier zu reservieren.

An dieser Konstruktion haengt man seinen Rucksack mit den Essenssachen auf und zieht ihn in die Hoehe.  So ist er ausser Reichweite der Baeren.

A propos.  Es gibt im gesamten Rocky Mountain National Park 1600 Baeren.  Eintausendsechshundert.

Man selbst ist allerdings nicht ausser deren Reichweite.  Aber das ist man auch unten im Camp im Zelt nicht.  Also vollkommen normal und gut so, sofern man Essen und Person auf diese Weise voneinander trennen tut.

Doch wir hatten jetzt den Gipfel erreicht.

Die Smoky Mountains von Tennessee.  Sie machten ihrem Namen alle Ehre.

Mein Schwiegersohn versucht eine Telefonverbindung nach Hause herzustellen.  

Die Verbindung bricht jedoch nach einem kurzen "Hallo, we are fine" nach 5 Sekunden zusammen.

Mein Sohn hat immer grossen Durst.  Hat er schon immer gehabt.  Er hat sich untersuchen lassen - ist aber normal bei ihm.  Darum packte er sich auch ein paar Liter Wasser in den Rucksack.  Trotzdem war das Wasser jetzt so gut wie aufgebraucht; wir brauchten neues.

Wasser.  Wir folgten dem Wegweiser und kamen an eine Quelle.

Wir kochten das Wasser nicht ab, wie das Schild empfahl,

sondern filterten es.  Mein Schwiegersohn hat bei solchen Wanderungen immer eine Filtervorrichtung bei sich.

Nun konnte der Abstieg beginnen.  Es war inzwischen gegen 15 Uhr am Nachmittag.

Noch einen letzten Blick auf die bluehende Vegetation.

Im Camp angekommen, ging der Tag langsam seinem Ende zu.

Wir bemerkten, dass unsere Campingnachbarn abgereist waren.  Eine neue Familie war gerade damit beschaeftigt, ihren Campingwagen aufzubauen.  Mein Sohn meinte:  "Hoer mal, die sprechen Deutsch!"  Und Tatsache, wir hatten deutsche Nachbarn aus dem Ruhrgebiet.  Sie waren auf Besuch bei ihrem Bruder, der hier in Tennessee lebte und der hatte ihnen den Campingwagen geliehen.  Eine nette Familie.  Ich freundete mich sogleich mit ihnen an.

(alle Bilder wurden im Juli 2017 leider von photobucket entfernt)
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