- JANE EYRE -

Jane Eyre. Eine Autobiographie (Originaltitel: Jane Eyre. An Autobiography), erstmals erschienen im Jahr 1847 unter dem Pseudonym Currer Bell, ist der erste veröffentlichte Roman der britischen Autorin Charlotte Brontë und ein Klassiker der viktorianischen Romanliteratur des 19. Jahrhunderts.

Der Roman erzählt in Form einer Ich-Erzählung die Lebensgeschichte von Jane Eyre ('Eyre' ausgesprochen wie 'Air'), die nach einer schweren Kindheit eine Stelle als Gouvernante annimmt und sich in ihren Arbeitgeber verliebt, jedoch immer wieder um ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen muss. Als klein, dünn, blass, stets schlicht dunkel gekleidet und mit strengem Mittelscheitel beschrieben, gilt die Heldin des Romans Jane Eyre nicht zuletzt aufgrund der Kino- und Fernsehversionen der Romanvorlage als die bekannteste englische Gouvernante der Literaturgeschichte. (Wikipedia)

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Das wirklich Faszinierende an JANE EYRE und ihrer vielen Adaptionen ist die Tatsache, dass es scheinbar bei jeder Version etwas gibt fuer jeden, dem eine jeweilige Produkton gefallen tut.
Jeder Zuschauer scheint "seine" Jane und "seinen" Rochester zu haben.  Doch muss man Folgendes festhalten:  Voraussetzung fuer einen Rochester ist dies:  Er darf zwar aufbrausend und undiszipliniert sein, aber niemals egoistisch.  Warum nicht egoistisch?  Weil er ein Mann ist, der seine Ehe nicht nur aufrecht erhaelt, sondern weil er alles zum Schutz seiner verrueckten Frau einsetzt.  Dies ist das Wichtigste, was bei jeder JANE EYRE Produktion 'rueberkommen MUSS.

Jeder Zuschauer hat seine eigene spezielle Produktion im Sinn und interpretiert diese auf seine eigene spezielle Weise.

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Nun, da ich das gesagt habe, dies sind meine Beobachtungen:

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1
mit William Hurt und Charlotte Gainsbourg.
1996
WideScreen
deutsch
keine Untertitel
viel Klaviermusik; aber nicht uebel.
Gute Schauspieler, gute Story.
Jane ist nicht huebsch.  (Lt. Buch ist sie auch nicht unbedingt huebsch.  Aber eine huebschere sehe ich lieber.)
Landschaftlich haette mehr herausgeholt werden sollen; das fehlt.
* Filmmaterial mit teilweisen Schmutzflecken und Kratzern, was stoert.
       Sterne

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2
mit Mia Wasikowska und Michael Fassbender.
2011
WideScreen
deutsch
mit deutschen Untertiteln
neueste JANE EYRE-Version (Stand 2021)
Mia Wasikowska (ALICE IN WONDERLAND) ist huebsch, natuerlich und passend fuer diese Rolle in der viktorianischen Aera.
Ich verliebte mich in sie.  Also verstehe ich auch, wie ein anderer Mann, in diesem Fall Rochester, sich gut in sie verlieben kann.
Tolle Musik a la POLDARK.  Das alleine gibt auch einen Stern in der Bewertung ab!
Superbe Landschaftsaufnahmen in den North Midlands von England.
Gute Filmtechnik.
Einfuehlsame Story.
Gute Schauspieler.
* Habe die Scheibe in BluRay.  Und das lohnt sich!
         Sterne

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3
mit Samantha Morton und Ciaran Hinds.
1997
WideScreen
deutsch
in der englischen Ausgabe mit englischen Untertiteln
TV-Adaption
Etwas buehnenhaft, zu welchem auch die Musik beizutragen scheint.
Mrs. Fairfax erscheint gegenueber anderen Jane-Versionen etwas blass.
Hat das Flair einer etwas aelteren Version mit dem Feel von DIE KLEINE PRINZESSIN (mit Amelia Shankley) oder mit DER GEHEIME GARTEN (mit Gennie James).
Mr. Rochester ist unheimlich und unangenehm.  Es ist schwierig zu verstehen, wie Jane Sympathie fuer solch einen Mann empfinden kann.  Dieser Rochester ist ein Tyrann a la Orson Wells, der es nicht verdient, geliebt zu werden!
* Man muss unbedingt auf die Kopie des Films achten. Eine Kopie grenzt an voelliger Unschaerfe, zurueckgeschnitten auf Vollbild.  Auf der DVD-Rueckseite steht 'drauf: "crystal clear digital picture and sound" - Was fuer ein Betrug!
Aber es gibt eine schaubere, scharfe Kopie!

  Sterne

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4
mit Ruth Wilson und Toby Stephens
2006
WideScreen
deutsch
mit deutschen Untertiteln
TV-Adaption in 4 Teilen.
Rochester ist bruesk, aber menschlich.  Jane reagiert auf ihn unverfaelscht und ehrlich.  Die Chemie zwischen beiden stimmt und ist spannend mitanzusehen.  Die Darsteller sind einfach brilliant.
Mit einer Laenge von knapp 4 Stunden ist dies die beinahe detallierteste und anschaulichste Filmversion ueberhaupt.  (Ausnahme eine TV-Version von 1983 mit Zelah Clarke und Timothy Dalton, die um das Doppelte laenger ist.)
In der Geschichte wird uns nichts Neues, sprich Anderes, vorgestellt, als was das Buch bietet.  Also eine unverfaelschte Version.  Oft wurde daran naemlich in anderen Versionen umgestellt, was "filmgerechter" erschien oder dem Filmautoren besser gefiel.  Eher bringt diese Version die Schatten und Toene des Buches hervor und restauriert es zu voller Herrlichkeit.
Diese sowie die Filmversion mit Mia Wasikowska wurden im gleichen Haddon Hall, einem English Country House, gedreht. Das stellt Thornfield Hall im Film dar.
Ruth Wilson, so fand ich auf den vorher gesehen Fotos zum Film, hat eine doofe Frisur.  Hat sie vielleicht auch wirklich;  aber man lebt sich da hinein und sieht dann nur noch ihr liebes Gesicht.
* Gute Bildqualitaet.

 Sterne

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5
mit Zelah Clarke und Timothy Dalton
1983
Vollbild
deutsch
mit deutschen Untertiteln
TV-11 Episoden-MiniSerie
Dem Buch am naechsten, allerdings stellenweise etwas seicht. Das eigentliche Drama findet man erst spaeter im Film.
Kaum Musik, eher ein paar Toene hier und da.  
Wer gerne ins Theater geht, fuer den ist dies die ideale Auffuehrung.
Ueber 5 Stunden Laenge, und beinhaltet von daher alles aus dem Buch.
Aufgrund dieser Komplexitaet, wo wirklich alles aus dem Buch enthalten ist, gebe ich allein dafuer schon mal Stern, denn sowas ist dieser Aufwand wert!
An einer Stelle sagt Timothy Dalton (Mr. Rochester):  "Ich bin 20 Jahre aelter als Sie."  Doch kann man ihm das nicht abnehmen.  Der Altersunterschied zwischen ihm und Zelah Clarke (Jane) betraegt in Wirklichkeit 7 Jahre. An einer Stelle fragt er Jane, ob sie denke, dass er ein gut aussehender attraktiver Mann sei.  
Lt. Buch muss sie mit 'Nein, Sir!' antworten und tut es auch.  Leider kann man das als Antwort Timothy Daltons gegenueber, der sich spaeter zu einem James Bond mauserte, nicht verstehen. Timothy Dalton nicht gut aussehend?!  
Jane Eyre kommt gerade aus dem Waisenheim, wo sie anschliessend 2 Jahre als Lehrerin taetig war.  Nun ist sie lt. Buch 18 Jahre alt.  Nicht nur, dass diese Schulmamselle Zelah Clarke mausgrau ist, sie passt auch wegen ihren Alters so ganz und garnicht in diese Rolle.  Z. Clarke ist zu dieser Zeit 30 Jahre alt!
Es gab einmal eine Zeit, wo man entschied, dass dies nun endlich eine der besten Verfilmungen sei. Und das war sie vielleicht ueber 20 Jahre lang.  Doch dann kamen andere Verfilmungen, die ihr den Rang abliefen.
* Bildqualitaet ist ausreichend, aber nicht sehr gut, sondern typisch dem Fernsehalter nach - eben aus den Achtzigern; selbst wenn man die 2 DVDs kauft.  Jedoch 11 Folgen auf nur 1 DVD gequetscht ergibt schlechteste Bildqualitaet, denn es gibt diese 2 unterschiedlichen Varrianten im Verkauf.

     Sterne

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6
mit Joan Fontaine und Orson Wells
(deutscher Titel hier noch "JANE EYRE - Die Waise von Lowood")
1943
s/w
Vollbild
deutsch
mit deutschen Untertiteln
Dies ist die erste Version, die ich je sah.  Das war in den Sechzigern.
Diese Fassung ist dem Buch wohl am weitesten entfernt. Das ganze ist sehr amerikanisch, oder sagen wir Hollywood.
Orson Wells gefaellt mir nicht.  Bei einer Beschreibung des Films kommt mir das Wort "theatralisch" in den Sinn; beachtenswert die imposante Musik von Bernard Herrmann, die natuerlich dazu beitraegt. Ich bin ein Fan seiner Filmmusiken.
Die Aufnahmen im Waisenhaus Lowood Institution mit Peggy Ann Garner als Jane Eyre und mit Elizabeth Taylor als Helen Burns werden auf immer besonderer in Erinnerung bleiben!
Und wer Film Noir mag, fuer den ist dieser Film genau der richtige.
* Bildqualitaet ist in guter Verfassung; man hat sich fuer den Film eingesetzt! Und kein Wunder; Orson Wells steht in hoher Achtung in der Filmwelt.

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7
mit Mary Sinclair und Charlton Heston
1950
s/w
Vollbild
Englisch
Typisch amerikanisierte Version einer grossartigen Geschichte.  Kompletter Unsinn und nicht einen Penny wert.
Dafuer war es aber eine LIVE-TV-Auffuehrung.
Verstuemmeltes Buch, teils sehr langatmig, dann aber auch wieder Buchstellen ueberspringend.
Wurde nie in Deutschland gezeigt.
* schlechte Bildqualitaet.  Klar, dass sowas selbst damals keine gute Qualitaet hatte und haben konnte.  
Da es eine Live-Auffuehrung ist, fehlt natuerlich die Pferdeszene.
Hoechstens sehenswert wegen der Seltenheit.
0 Sterne.

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8
mit Susannah York und George C. Scott
1970
TV-Film, Farbe
Vollbild
Englisch, gab es aber auch einmal in deutsch
Musik wie aus Gruselfilmen zu jener Zeit.  Musik:  John Williams
Total verhunztes Buch, aber dennoch in sich selbst auch wiederum ueberzeugend.
Das Leben mit Mrs. Reed und Familie wird komplett uebersprungen.
Hatte den Film vor langer Zeit gesehen und habe ihn in guter Erinnerung.
"Digitally remastered" steht auf den DVD-Huelle, aber ein
* schlechtes Bild, das mit den Jahren nachdunkelte, macht jeden theoretisch moeglichen Filmgenuß zunichte.
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